Seit etwas mehr als 24 Stunden bin ich wieder in Deutschland, habe mein geliebtes Peking hinter mir gelassen und wieder mein kleines Reich in Düsseldorf bezogen. Leider habe ich mein Herz im Fernen Osten vergessen und kämpfe nun widerwillig mit der Eingewöhnung. Der Koffer ist bisher unberührt, ich desorientiert.
Doch dank eines wundervollen Abschieds in der Nacht vor meinem Abflug und der herzerreißenden Begrüßung meiner Liebsten am Flughafen bin ich motiviert, das neueste Projekt „Back to Germany“ zu starten.
Peking, der Tag vor meinem Abflug. Ich besuche die Orte, die ich liebe, mit den Menschen, die ich liebe. Frühstück im Element Fresh, ein Drink im 798 Art District, Preisverhandlungen im Yashow-Markt. Am Abend genieße ich mit Freunden das letzte Dinner bei gutem chinesischen Essen, danach den ein oder anderen billigen Mojito am Straßenstand, ein paar Spieße am Dapaidang und zuletzt einen Whiskey Sour im Kokomo. Die Nacht verbringe ich mit meiner besseren Hälfte zuhause mit Gesprächen, Musik, Koffer packen. Keine Zeit mit Schlafen verschwenden. Realisieren, was passiert, ist noch unmöglich. Um 7h morgens bin ich im Flieger und verlasse den Ort, der mich das vergangene halbe Jahr von seiner Einzigartigkeit überzeugt hat. Realisieren ist schmerzlich.
19 Stunden später erwarten mich meine besten Freundinnen und meine Familie am Flughafen und ich fühle Erleichterung, dass ich mit der Situation nicht allein bin. Vermisst worden zu sein, gebraucht und erwartet zu werden, ist ein schönes Gefühl. Auch wenn sich das alles noch kein Stück wie Heimat anfühlt. Nach einem wundervollen Abend und ein paar kleinen Überraschungen bin ich aber zumindest bereit, es zu versuchen und diesem Ort eine Chance zu geben. Ankommen? Momentan noch unvorstellbar, doch nicht unmöglich.
In Peking habe ich eine Heimat gefunden, einen Ort, an dem ich bleiben könnte. Mich dagegen zu entscheiden und zurückzukehren, war eine schwierige doch vorerst richtige Entscheidung. Dank vieler Menschen arrangiere ich mich mit dem Trennungsschmerz und widme diesen Post denjenigen, die mich in den emotionalsten Stunden der vergangenen Monate begleitet haben. Danke.