Nizza, Baby!

Geburtstag mal anders

Es soll ja Menschen geben, die mit steigendem Alter lieber über den eigenen Geburtstag hinwegsehen würden und sich über jedes weitere Lebensjahr, das sie älter werden, grämen.

Mir ist diese Abneigung völlig unverständlich, ich liebe Geburtstage, die von Freunden genauso wie meinen eigenen.

Jedes Jahr aufs neue werde ich spätestens Mitte Juli zappelig, weil sich der Tag der Tage nähert. Ich fiebere dem Großerereignis entgegen und hüpfe wie eine 6-Jährige vor Aufregung von einem Fuß zum anderen, mache mir Gedanken, wo sich welche Päckchen versteckt haben könnten und nerve alle in meiner Umgebung mit unzähligen Ideen, wie man diesen Ehrentag zelebrieren könnte.

Arbeiten an meinem Geburtstag  – UNDENKBAR – das wäre die Höchststrafe! Stattdessen wird bereits Anfang des Jahres der Büro-Kalender rot eingefärbt, damit alle wissen, dass ich an dem entsprechenden Tag überall sein werde, aber nicht am Arbeitsplatz.

Moscow Mule in der Good Old Days Dance Bar in HH || alle Pics: © Mia Kloeting

Blöd nur, wenn frau Pläne über Pläne schmiedet, sich seit Wochen auf ein verlängertes Wochenende an der Ostsee freut und die Wettervorhersage 3 Tage vor Geburtstags-Tripbeginn von 25 Grad Sonne satt zu schlappen 19 Grad Regen in rauen Mengen umschlägt.

Da hilft nur eines, um den zugegeben etwas übertriebenen, aufkommenden „Diven“-Unmut am Abend vorher zu betäuben: Die Lieblingslady und den Bettnachbar schnappen, bei dem einem oder anderen Moscow Mule in der Bar des Vertrauens alle Pläne Pläne sein lassen und sich spätestens beim Reinfeiern ins neue Lebensjahr beruhigend einreden, dass der Geburtstag auch in Hamburg schön werden kann – bestimmt.

Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man denkt. Zumindest dann, wenn man einen Bettnachbarn hat, der einen am Geburtstagsmorgen frei nach dem Motto „was wären Geburtstage ohne süße Überraschungen“ aufweckt?

Geburtstagsüberraschungen: Nizza, Baby

Und dann kann urplötzlich alles ganz schnell gehen: Da kommt das Glück früh morgens unangekündigt, wenn man es am wenigsten erwartet, mit riesigen Schritten durch die Tür, küsst einen mit breitem Grinsen auf den ungläubig verzogenen Mund und noch bevor man selbst realisiert, was geschieht, sitzt man mit weit aufgerissenen Augen im Flieger nach Nizza, hält die nackten Füße ins türkisfarbene Wasser und einen Rosé in der Hand. Für die nächsten vier Tage gilt: A votre santé!

Strand von Nizza, Frankreich

Wohnung in Nizza, Frankreich

Nizza, Frankreich

Marche aux fleurs, Nizza, Frankreich

Meerblick, Nizza, Frankreich

Nizza, Frankreich

Mia in Nizza

Nizza, Frankreich

Strand von Nizza, Frankreich

Au revoir, Nice

Ich sage ja, Geburtstag feiern kann man nie genug und derjenige, der den Tag aller Tag veschmäht, ist selbst Schuld! Einziger kleiner Wehmutstropfen:

Dass man eben doch keine 6 mehr ist, wird spätestens dann klar, wenn man für das viele glückselige Rumhüpfen am Strand mit einer Bänderdehnung im Fuß beschenkt wird-aber was solls, bis zum nächsten Jahr ist diese mit Sicherheit verheilt.

Was sonst noch bleibt – kulinarische Tipps:

Die allerbeste Socca der Stadt gibts hinter dem Hafen bei Chez Pipo. Die Kichererbsenfladen in dem traditionellen und schlichtem Restaurant sind köstlich kross und werden minütlich frisch zubereitet.

Achtung: Hohe Suchtgefahr besteht auch beim gut gekühlten Rosé und den wunderbar abwechslungsreichen Dips, die mit noch warmen Crostini gereicht werden. Wer in den Genuss der leckeren Kleinigkeiten kommen will, sollte allerdings nicht später als 18.30 vor Ort sein, denn mag Pipo unter den Touris noch ein Geheimtipp sein, die Einheimischen wissen seit Langem um die Qualität der Speisen.

Perfekt für einen ausgiebigen und kulinarisch anspruchsvollen Dinner-Abend fernab der trubeiligen Altstadtstraßen ist das hübsche Restaurant von Charlotte. Gemeinsam mit einer Freundin kocht die super nette Französin im Charlotte -Cuisine du Marché mit viel Liebe und Leidenschaft alles, was sie morgens frisch auf dem Markt einkauft.

Dementsprechend gibt es täglich wechselnde Gerichte mit regionalen Zutaten und die Karte ist angenehm klein und exquisit.

Unbedingt empfehlenswert, wenn man zu zweit den Abend dort verbringt: Verschiedene Vor- und Hauptgerichte ordern, so dass man möglichst viel probieren kann.

Wer danach noch Lust auf einen Nachtisch hat, sich aber nicht entscheiden kann, welche der süßen Sünden er bestellen möchte, dem empfehle ich „Cafe gourmand“. Typisch für die Côte d’Azur erhält man hierbei nämlich neben einen Espresso vor allem einen liebevoll dekorierten Teller, auf dem alle angebotenen Desserts in verkleinerter Ausführung angerichtet sind.

So kann man sich herrlich durch die Nachtisch-Karte schlemmen. Auch hier gilt: Entweder früh genug vor Ort sein oder aber auf Nummer sicher gehen und einen Tisch reservieren.

Ein absolut empfehlenswertes Abendprogramm: Spät abends gemeinsam mit den Franzosen am Stadtstrand entspannt auf den noch warmen Steinen sitzen, den Wellen lauschen, Wein trinken und in die Sterne blicken.

Damit der kleine Hunger einen nicht ausgerechnet dann, wenns gerade am Schönsten ist, überkommt, am besten direkt eine extrem leckere und knusprige Steinofenpizza von Pizza Pili aus der Altstadt mitnehmen und am Strand genießen.

Der winzige Laden in der rue Benoit Bunico hat eine riesige Verkaufstheke. Ansonsten birgt er eigentlich nur noch einen  großen Ofen und hat gerade genug Platz für die drei bis vier Pizzabäcker, die scheinbar im Akkord die unzähligen Bestellungen der hungrigen Nachtschwärmer annehmen und mit Leidenschaft den dünnen Teig herumwerfen und nach individuellen Wünschen belegen.

Morgens auf dem Weg zum Beachclub kann man auf dem herrlichen Marche aux Fleurs mitten auf dem Cours Saleya reifes Obst, kuspriges Brot, eine riesige Auswahl an Käse- und Wurstsorten und lauter süße Kleinigkeiten wie feinstes nougat noir als Frühstücksalternative erstehen und ganz entspannt mit Meerblick am Strand speisen.

Apropos Beachclub: Locker, direkt neben der „High Society“-Variante namens Castel Plage liegt am Ende der Bucht der „Plage des bains de la police“. Mit bestem Blick auf die gesamte kilometerlange Küste überzeugt der Beachclub mit fairen Preisen für Liegen und Sonnenschirme und einer schlichten Strandbar inmitten der Felsen. Für den Appetit zwischendurch kann man hier extrem leckere, frische Snacks erstehen oder sich auch schon mal eine gekühlte Weinflasche gönnen.

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